Langzeit-Doku in Entwicklung, 2023
Regie: Klaus T. Steindl
Langzeit-Doku in Entwicklung, 2023
Regie: Klaus T. Steindl
In den Archiven des Vatikans lagern tausende von Briefen von rund 15.000 verfolgten Jüdinnen und Juden an Papst Pius XII. In diesen Briefen bitten die Menschen den Papst um Hilfe. Geschrieben sind sie aus tiefster Not heraus. Sie sind unmittelbare Zeugnisse der Shoa – Namen, Menschen, Schicksale.
Ein Team von Wissenschaftler:innen rund um den katholischen Priester und vielfach ausgezeichneten Kirchenhistoriker Hubert Wolf hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren alle Briefe zu sichten, zu dokumentieren und die Schicksale zu rekonstruieren.
Zu diesem Thema entwickelt METAFILM gemeinsam mit PRAHERFILM und TELLUX-FILM eine großangelegte Langzeit-Dokumentation mit dem Arbeitstitel „Die Briefe“. Ende März dreht unser Filmteam unter der Leitung von Regisseur Klaus Steindl in Rom. Wir dokumentieren, wie ein jüdischer Nachfahre erstmals das originale Bittschreiben seiner Mutter in Händen hält. Möglicherweise hat dieser Brief sein Leben gerettet. Sehr viele andere hatten dieses Glück nicht.
Hinter jedem einzelnen dieser Briefe steht ein Mensch. Viele wollten ausreisen – in die USA, nach England oder in die Schweiz und baten um Geld für die Überfahrt. Andere hatten irgendwo in den von NS-Deutschland besetzten Ländern Verwandte oder Freunde und baten um Hilfe für sie. Manche wollten sich einfach nur verstecken, oder baten um Asyl im Vatikan.
Ziel der Wissenschaftler:innen ist es, eine Online-Datenbank zu erstellen und jeder Briefeschreiberin, jedem Briefeschreiber eine Stimme zu geben. Das Forschungsprojekt von Prof. Hubert Wolf und seinem Team leistet einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über die Rolle des Vatikans im zweiten Weltkrieg: Wie vielen Juden und Jüdinnen wurde seitens des Papstes geholfen, und wie wurde geholfen? Wem konnte nicht geholfen werden und warum nicht?
Im ersten Schritt produzieren wir ein Sizzle Reel – einen erweiterten Trailer, mit dem wir dann an TV-Sender bzw. Streaming-Anbieter herantreten, um sie als Partner für die Herstellung unserer Langzeitdokumentation über gelebte Erinnerungsarbeit zu gewinnen – solange Zeitzeugen noch darüber berichten können. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr.
Buch
Klaus T. Steindl
Dorit Muzicant
Regie
Klaus T. Steindl
Kamera
Judith Stehlik
Klemens Koscher
Montage
Birgit Foerster
Ton
Emanoel Bruckmüller
Herstellungsleitung
Andrea Minauf
in Entwicklung