„Männerchor mit Dame“ porträtiert die Sängerrunde Zlan – einen Männerchor, der seit 1894 das kulturelle und soziale Leben seiner Gemeinde prägt. Im Zentrum steht Chorleiterin Katrin Winkler, die mit Energie, Präzision und Humor eine Gemeinschaft formt, die weit über den Chor hinausreicht.
Seit 130 Jahren singen die Männer der Sängerrunde Zlan in der Gemeinde Stockenboi ihre Lieder. Diese Gemeinschaft hat zwei Weltkriege und zuletzt auch die Pandemie überstanden. Seit 1894 ist dieser Chor ein wichtiger Teil des Ortes. Woher kommt die Kraft, so eine Tradition zu erhalten?
Im Mittelpunkt steht Chorleiterin Katrin Winkler, die den Männerchor seit ihrem 18. Lebensjahr führt. Die zarte, entschlossene Frau hält mit ihrer musikalischen Präzision und ruhigen Art diese Gruppe von 25 Männern zusammen. Ihre Arbeit verbindet Familie, Kirche und Dorf – und zeigt, wie viel Engagement nötig ist, damit eine Tradition lebendig bleibt und wie sie es schafft, ihren Chor jung und lebendig zu halten.
Die Sängerrunde Zlan hat junge und alte Mitglieder zwischen 14 und 70 Jahren. Zwei davon sind Matthias Granitzer und sein Vater Bernhard. Matthias komponiert Kärntnerlieder, Bernhard singt seit über fünf Jahrzehnten im Chor. Vater und Sohn Granitzer sind ein Beispiel dafür, dass Tradition nicht Stillstand bedeutet, sondern das Weitergeben von Begeisterung und Verantwortung. Das Singen ist auch ein Dienst an der Gemeinschaft. Der Chor begleitet die Menschen von Stockenboi durch die schönen und die schwierigen Zeiten. Sie singen bei Beerdigungen, Festen und in der Kirche – alles ehrenamtlich.
Zwischen Probenraum, Kirche und dem Gasthof Zlanig – der eigentlich geschlossen ist, aber für den Film kurz wieder aufgesperrt wird – entsteht ein lebendiges Gruppenporträt. Männer verschiedenster Altersgruppen erzählen, wie der Chor ihnen Energie gibt, wie das Singen ihre Stimmung hebt und warum das gemeinsame Lachen nach der Probe genauso wichtig ist wie der richtige Einsatz. Archivbilder, Fotos früherer Auftritte und Erinnerungen an vergangene Chorleiter:innen verweben Vergangenheit und Gegenwart.
Eine besondere Rolle spielt die Verabschiedung von Pfarrerin Andrea Mattioli, die nach sechs Jahren die Gemeinde verlässt, um Superintendentin von Kärnten und Osttirol zu werden. Ihr Abschied zeigt, wie wertvoll die Bindungen sind, die hier entstehen – und wie beweglich eine Gemeinschaft bleibt, die sich selbst trägt. Der Film erzählt davon, wie Gemeinschaft entsteht: durch Verbindlichkeit, durch Freude am gemeinsamen Tun und durch Menschen, die bereit sind, Zeit zu investieren.
„Männerchor mit Dame“ ist ein präzises Porträt über Resilienz, Verantwortung und die Kraft des gemeinsamen Singens. Ein Blick auf eine Dorfgemeinschaft, die durch Humor, Musik und Verbundenheit lebendig bleibt – auch dann, wenn vieles rundherum im Wandel ist.