MISCHPOCHE handelt von einer jüdischen Patchwork-Großfamilie – mit allem was das mit sich bringt: Stiefmütter und Stiefväter, Ex-Partner, Halbgeschwister, eigentlich gar keine Geschwister aber dann Kraft der gelebten Realität eben doch.
Sie sind vieles, nur nicht das, was gemeinhin als „normal“ bekannt ist. Denn wie oft kommt es vor, dass Menschen jüdischer Herkunft zunächst einen nicht-jüdischen Partner heiraten, Kinder bekommen, dann merken: das ist doch nicht das Wahre; jemand Jüdisches kennen und lieben lernen just in der Zeit, als da ein Baby im Bauch heranwächst, das Baby des (noch) aktuellen Partners; sich trennen vom nicht-jüdischen Partner; den jüdischen heiraten, wieder gemeinsam Kinder bekommen und alle diese Kinderleins aus drei verschiedenen Ehen dann gemeinsam aufziehen? Und weil das alles noch nicht Herausforderung genug ist: Wieso nicht noch ein paar Pflegekinder hinzufügen, am besten muslimische? Das macht den Cocktail dann richtig rund.
Im Zentrum steht die Liebesgeschichte von Marguerite (70) und Ronny (73). Ihre Romanze nimmt also ihren Anfang, als Marguerite ihr drittes Kind aus erster Ehe austrägt. Die Zeichen stehen, sagen wir einmal, kompliziert, doch die beiden ziehen es durch. Ronny und Marguerite beenden ihre ersten Ehen, aus denen in Summe fünf Kinder hervorgegangen sind und wagen ihr neues gemeinsames Glück. Drei weitere Söhne bekommen die beiden, bevor sie – diesmal jüdisch – heiraten.
Inzwischen sind alle acht Kinder (und drei Pflegekinder) erwachsen und Ronny und Marguerite mehrfache Großeltern. Wie sich das Leben in solch einer Konstellation gestaltet, welche Höhen und Tiefen so ein ver-rücktes Familienleben mit sich bringt und wie es ihnen trotz aller Widrigkeiten gelungen ist, ein familiäres Meisterwerk zu vollbringen, davon erzählt MISCHPOCHE.
Marguerite und Ronny fungieren als unsere beiden Hauptfiguren. Bei ihnen laufen die Fäden zusammen, und von ihrnen ausgehend entspinnt sich das Familiengeflecht: Wer sind die einzelnen Akteure dieser ungewöhnlichen Familie? Wer nimmt welche Position innerhalb der Familie ein, und wie macht sich das im Gesamtgefüge? Welche Rolle spielt Religion? Wer lebt sie wie und warum? Was hat der 7. Oktober ausgelöst, und wie umgehen mit dem Antisemitismus, der seither wieder „Hochsaison“ hat?
Das Ringen um Antworten spielt sich in Alltagsszenen ab, rund um Familienhighlights, aber auch in Phasen der Niedergeschlagenheit angesichts von Terror, Krieg und Flucht.