TV-Doku, 45 min, 2023
Regie: Dorit Muzicant
Das eigene Zuhause ist etwas zutiefst Persönliches. Als stummer Diener und Zeuge unseres Alltags ist es „wie eine zweite Haut. Das gibt Schutz, das stärkt das Wohlbefinden, das tröstet einen“, so Expertin Silja Tillner über den emotionalen Wert der eigenen vier Wände.
Für die jeweiligen Bewohner*innen ist das private Domizil immer etwas Besonderes – und Leben im Denkmal umso mehr. „Leben im Denkmal bedeutet für mich Respekt vor dem, was die Menschen damals geleistet haben. Dankbarkeit dafür, was sie uns hinterlassen haben und genießen, was wir jetzt nutzen dürfen“, formuliert Bernadette Lorenz, die im Karl-Marx-Hof wohnt und dort als Hausbesorgerin arbeitet.
Die Dokumentation „Wenn Wände sprechen könnten“ gewährt Einblicke in das Wohnen an speziellen Wiener Adressen: Vom imperialen Schloss Schönbrunn und der geschichtsträchtigen Anker Brotfabrik bis hin zum monumentalen Gemeindebau „Karl-Marx-Hof“ und dem umstrittenen „Hundertwasserhaus“. Wer ist dort zu Hause, und wie „speziell“ oder „normal“ lebt es sich an diesen Orten? Philipp Penz zum Beispiel, der als Künstler in der Anker Brotfabrik wohnt und arbeitet, hebt einen sehr speziellen Aspekt hervor: „Leben in einer geschichtsträchtigen Fabrik ist für mich persönlich geistige Freiheit und Entwicklung.“
Wie viel vom historischen Erbe ist für die aktuellen Bewohner*innen heute noch zu spüren? Wenn Wände sprechen könnten, welche Geschichten würden jene von Schönbrunn wohl erzählen? Welche Geschichten verbergen sich in den Gemäuern der Anker Brotfabrik? Welche im Karl Marx Hof und im Hundertwasserhaus?
„Wenn Wände sprechen könnten“ ist eine Reise zu Wiener Denkmälern, die auch Wohnorte sind, und eine Spurensuche nach dem historischen Erbe.